Er gilt nicht nur als sicherster Hochgeschwindigkeitszug der Welt – der Shinkansen ist auch für seine beispiellose Pünktlichkeit und Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h bekannt. Warum es sich lohnt, Shinkansen zu fahren, wie man Tickets kauft und was man sonst noch über Japans Bullet Train wissen sollte, erfahrt ihr hier.
Japan hat das beste Hochgeschwindigkeitszug-Netz der Welt. Nirgendwo sonst sind die Züge pünktlicher und zuverlässiger als im Land der aufgehenden Sonne. Als der erste Hochgeschwindigkeitszug am 01. Oktober 1964 auf Jungfernfahrt ging, revolutionierte er die gesamte Eisenbahnbranche. Nicht nur war die Konstruktion der Japaner schneller als die meisten anderen Hochgeschwindigkeitszüge, sie setzte auch neue Maßstäbe in Sachen Design, Pünktlichkeit und Komfort.
Seit der Inbetriebnahme wurde das Streckennetz des Shinkansen auf eine Gesamtlänge von über 2.600 Kilometern ausgebaut und heute fahren täglich knapp eine halbe Millionen Fahrgäste mit dem Hochgeschwindigkeitszug.
5 Gründe, warum der Shinkansen der beste Zug der Welt ist
Geschwindigkeit: Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300km/h gehört der Schnellgeschwindigkeitszug zu den schnellsten Zügen der Welt. Der Tokaido Shinkansen, der mit bis zu 285 km/h zwischen Tokyo und Osaka verkehrt, braucht für die 500 km lange Strecke nur 2 Stunden und 22 Minuten. In Zukunft werden Passagiere wohl noch schneller durchs Land reisen können, denn die japanischen Bahnbetreiber arbeiten seit Jahrzehnten kontinuierlich an neuen, noch schnelleren Modellen des Zugs.
Sicherheit: In Japan werden Bahnangestellte und Züge unermüdlich auf Zuverlässigkeit getrimmt. Fährt ein Shinkansen-Führer eine Verspätung ein, hat er sich schriftlich dafür zu verantworten. Dank fristbestimmten Wartungen und dem vorbeugenden Austausch von Verschleißteilen fallen die Züge so gut wie nie aus. Jeder einzelne Wagen eines Shinkansen wird in fristgerechten Abständen komplett überholt und inspiziert. Die Gründlichkeit zahlt sich aus: Seit der Inbetriebnahme kam es noch zu keinem Zugunglück mit Todesfolge – dies ist zum Teil auch auf ein eingebautesErdbebenfrühwarnsystemzurückzuführen.
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Pünktlichkeit: Während Passagiere hierzulande mit alltäglichen Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen haben, beträgt die Verspätung von Zügen im japanischen Fernverkehr im Schnitt 36 Sekunden. Sobald ein Shinkansen mehr als eine Minute verspätet ist, entschuldigt sich ein Schaffner freundlich für die Unannehmlichkeiten. Diese beispiellose Pünktlichkeit ist nicht nur der hervorragenden Technologie und der Wartung der Züge zu verdanken, sondern vor allem dem Umstand, dass das Netz vom Nah- und Güterverkehrsnetz getrennt ist.
Sauberkeit: Wer schon mal mit einem Shinkansen durch Japan gereist ist, dem wird aufgefallen sein, dass die sogenannten „Bullet Trains“ beeindruckend sauber sind. Vor jeder Fahrt wird ein Zug innerhalb von wenigen Minuten gründlich gereinigt, damit er direkt wieder eingesetzt werden kann. Spuren von Dreck und Essensresten sind nirgends zu sehen, das gilt auch für die Außenwände der Züge. Für die lückenlose Reinheit garantieren uniformierte Putzkolonnen, die sich schon vor der Einfahrt am Bahnsteig versammeln, um mit höchster Effizienz und Schnelligkeit durch den Zug zu „wedeln“.
Komfort und Service: Die modernen, klimatisierten Züge bieten Beinfreiheit und verstellbare Sitze und trotz der hohen Geschwindigkeiten ist es im Inneren der Züge angenehm ruhig. Ein weiteres Extra ist der Umstand, dass man ganze Sitzreihen nach Belieben in Fahrtrichtung drehen kann. In den meisten Zügen sind die Wagen mit einem Federungssystem ausgestattet, das Neigungen aufdeckt und ausgleicht – selbst Kurven werden dabei kaum von den Fahrgästen wahrgenommen.
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Auch auf einen hervorragenden Service und zahlreiche Dienstleistungen wird Wert gelegt. So sind viele Züge mit beheizbaren Klobrillen und High-Tech-Washlets ausgestattet und uniformierte Beamte auf Bahnsteigen und in Zügen stehen den Passagieren jederzeit für Fragen und Informationen zur Verfügung. Bis 2019 sollen rund 80% aller Züge mit einem kostenlosen Wifi-Internetzugang ausgestattet sein.
Tickets für den Shinkansen kaufen
Japan Rail Pass: Zwar ist die Fahrt mit dem Shinkansen immer ein Erlebnis – sie hat aber auch ihren Preis. In der Regel kann man die Kosten mit den Preisen für den deutschen ICE vergleichen. Plant man gleich mehrere Touren mit dem japanischen Bullet Train, dann lohnt sich die Anschaffung eines Japan Rail Pass, den man seit März 2017 auch direkt in Japan kaufen kann. Mit dem Rail Pass können Touristen für einen Festpreis innerhalb von 7, 14 oder 21 Tagen nahezu alle Züge der staatlichen Bahngesellschaft JR nutzen und damit kostenfrei durch das Land reisen – Shinkansen und kostenlose Sitzreservierung inklusive. Einen Japan Rail Pass kann man im japanischen Reisebüro oder direkt online erwerben.
Am Schalter: Shinkansen Tickets kann man auch einfach vor Ort am Bahnhof kaufen. Das kann man entweder am Automaten oder an den zahlreichen JR-Schaltern tun. Das Personal ist zumeist sehr hilfsbereit und der englischen Sprache mächtig. Auch an den Verkaufsautomaten kann man das Menü auf Englisch umstellen und neben einer Fahrkarte auch die dazugehörige Sitzplatzreservierung erwerben.
Online: Wer es bequemer mag, der kann sein Shinkansen-Ticket auch online bestellen. Seit geraumer Zeit bietet die Homepage der JR East Online-Reservationen auf Englisch an. Auch auf der Seite ShinkansenTicket kann man Fahrkarten reservieren und sich liefern lassen.
Für weitere Infos zum Transportsystem in Japan lohnt sich ein Blick in unserenBeitrag „Tipps und Hinweise für die erste Japanreise“.